Freitag, 26. März 2010

Die Reise in den Westen Ugandas- Fortportal und Lake Bunyonyi


So nachdem ich nun schon lange nicht mehr gereist war und ich auch nur noch 4Monate hier habe, haben mein ehemaliger Mitbewohner Max und ich beschlossen uns mal den Westen Ugandas anzugucken.
Somit fuhren wir am Freitag mit dem Bus los nach Fortportal. Nach einer 6, 5h stündigen Busfahrt für knapp 300km kamen wir dann endlich um 18:30h an. Während der Fahrt lernten wir einen Franzosen, Axel, kennen, der in Tansania als Safari Tour Guide arbeitet. Nun also zu dritt suchten wir uns eine günstige Unterkunft, die Continental Lodge und um unseren Hunger zu stillen gingen wir Pizza essen und so endete auch schon der erste Tag der Reise.

Am nächsten Tag beschlossen wir uns die nahegelegenen Wasserfälle und die aus Regenwasser entstandenen Höhlen anzugucken. Außerdem gibt es dort auch die sogenannten Crater Lakes , ehemalige Vulkane die zusammengebrochen sind. Von dem Berg aus, auf den wir gestiegen sind (um 13h, also bei der größten Mittagshitze), gab es dann eine herrliche Aussicht auf die Landschaft. 
 Auf dem Weg zu den Wasserfaellen
Ich am Wasserfall
einer der Hoehlen
unser Guide
Auf dem Rueckweg
Einer der Crater Lakes
Die Aussicht vom Berg
Der Heimweg
Nachdem wir uns ein wenig Fortportal angeguckt hatten, gingen wir abends mit Axel in ein Local Food Restaurant essen. Dabei beschlossen wir am Sonntag uns das Pygmäen (= 1, 50m große Menschen)Dorf anzugucken, dass im Rwenzori Gebirge liegt. Den Samstagabend ließen wir dann gemütlich mit einer Flasche Wein ausklingen.
So ging es dann auch am Sonntag um 9.30h mit dem Matatou los. Nach einer 2,5h stündigen Horrorfahrt (ein komplett überfülltes Matatou fährt direkt am Abhang eines Gebirges) kamen wir dann doch noch sicher an unserem Ziel an. Wir wurden direkt in das Haus des Königs eingeladen, der uns herzlich willkommen hieß und uns über die Finanzen aufklärte. Er wollte 11€ pro Person für einen Tanz und Fotos, das war ganz schön teuer, also handelten wir den Preis auf 7€ runter, was gar nicht so leicht war, da die Pygmäen kein richtiges Englisch konnten, sondern nur  nach dem Motto „money“ und „give me“. Dabei stellten wir schon fest, dass das Dorf sehr kommerzialisiert ist. Nach und nach kamen immer mehr Dorfbewohner ins Haus, die uns alle kennen lernen wollten. Es war sehr aufregend, doch ich war ein wenig überfordert, da uns jeder etwas verkaufen wollte. Als dann der Tanz begann, schauten wir gespannt zu, doch ich musste feststellen, dass dieser Tanz sehr gezwungen aussah. 
 Der Begruessungstanz
Axel und ich vor der Huette des Koenigs
Die Berglandschaft mit dem Dorf im Vordergrund
Nicht nur das, sondern die meisten Einheimischen waren entweder bertunken oder bekifft, da kam dann auch wieder das Kommerzielle zum Vorschein.  Danach zeigten sie uns mit ganzen Stolz ihre über 2m großen Marihuana Pflanzen, wobei wir schon wieder beim Thema wären. Nachdem die ganze Zeit Kauferwartungen an uns gestellt wurden, kaufte jeder eine Kleinigkeit wie ein Rassel- Musikinstrument zu überteuerten Preisen, aber dafür behielt ich meine Ohrringe, nach denen mich jeder fragte.  Zum Schluss ging ich noch einmal auf die Toilette, was keine leichte Sache war, denn das Dach der Latrine ging mir gerade einmal bis zur Brust und die Fliegen sammelten sich dort in der Hitze. Für die Heimfahrt beschlossen wir einen Truckerfahrer zu fragen ob er uns mitnimmt, denn wir hatten keine Lust in einem für 14Personen zugelassen Minibus mit 23 Personen zu sitzen. Zum Glück kam auch gerade ein LKW- Fahrer, der sich dazu bereiterklärte uns für knapp 2€ mitzunehmen, anstatt knapp 3€ fürs Matatou. 
 So sassen Axel und ich hinter den "normalen" Sitzen im Truck
Und somit begann die Heimreise, jedoch wurden wir bald von 2Polizisten aus dem Verkehr gezogen, da der Matatou Fahrer sich bei diesen beschwert hatte, der LKW Fahrer würde ihm die Kunden abspenstig machen. Nach einer Strafe oder Bestechungsgebühr, je nachdem wie man es nennen möchte, von 3,50€ ging die Fahrt dann weiter.  Dieses Mal legten wir die Strecke in nur 1,5h zurück. Danach verließ uns der Franzose. An diesem Tag gingen wir früh ins Bett, denn am nächsten Tag fuhren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter nach Kabale zum Lake Bunyonyi.
So begann der Montag mit einer 2stündigen Matatou- Fahrt nach Kassese, dort angekommen mussten wir eine Stunde im nächsten Matatou warten bis es voll war, dann kamen wir nach 2,5 Stunden in Mbale an. Von dort ging es dann weiter nach Kabale, was wir nach 4,5h erreichten, dabei wurden wir von einem Hahn im Minibus begleitet. Nun waren es nur noch 13km bis zum See, die legten wir mit einem Special Hire Taxi (ein privates Taxi) zurück. Das Camp hatten wir uns vorher im Reiseführer rausgesucht, da wir dort günstig zelten konnten. Außerdem sollte es dort gutes europäisches Essen geben.
Der Garten von unserem Camp 
 Ebenfalls der Darten mit Aussicht
Die Zelte in dem Camp
Das Restaurant
Das Camelion haben wir auf dem Grundstueck entdeckt
Dort angekommen, baute Max das Zelt auf, während ich um 19:15h Pizzen bestellte. Es musste nur noch die Luftmatratze aufgeblasen werden und zu guter Letzt kam auch noch eine Dusche an die Reihe. Dann sollten die Pizzen ja eigentlich fertig sein, nach einer Stunde Zubereitungszeit, doch falsch gedacht, das Essen kam erst um 21h, naja das passiert hier einem häufiger in Afrika…. Geduld wird hier großgeschrieben. Gut gesättigt legten wir uns endlich schlafen, doch zum schlafen kam ich weniger, denn wie sich herausstellte war ich auf die Matratze allergisch, außerdem war es schweine kalt, obwohl ich Leggins, Jogginghose, Nierenschutz, Socken, T- Shirt und einen Fleecepulli anhatte. Am nächsten Morgen schauten wir uns dann die Lodge an, somit wurde der günstige Camp- Urlaub doch ein wenig teuer, aber ok. An diesem Tag ruhte ich mich erst einmal ein wenig aus, lass ein wenig und suchte nach Studiengängen im Internet.
Am Mittwoch entschieden wir uns dann mit einem Ruderboot eine Bootstour auf dem Lake zu machen, um uns die zahlreichen Inseln auf dem See von näherem mal anzugucken. Somit waren wir von 11h bis 14:30 aufm See und holten uns dabei einen deftigen Sonnenbrand- wir hatten uns natürlich vergessen mit Sonnencreme einzuschmieren, da der ganze Morgen verregnet war und viele Wolken den Himmel bedeckten. Während der Tour machten wir einen kleinen Zwischenstopp auf einer Insel, wir legten an und ruhten uns kurz aus. Danach sprangen wir noch in den See und relaxten. Wir trafen noch auf weitere deutsche Gäste, die auch einen Freiwilligen Dienst in Uganda machen. In dieser Nacht war wieder nicht an Schlaf zu denken, da ich durch den Sonnenbrand nicht wusste wie ich liegen sollte.

Donnerstagmorgen packten wir auch schon wieder unsere Sachen zusammen, da wir uns dazu entschlossen hatten über Nacht zurück nach Kampala zu fahren, um die Übernachtungskosten ein wenig zu senken. Gegen 12h stiegen wir einen Berg hinauf, den uns der Camp Leiter empfohlen hatte, da man von dort aus eine wunderschöne Aussicht über den See, die Inseln und die Berge haben sollte. Das war auch wirklich der Fall und wir genossen die traumhafte Landschaft.
 Die traumhafte Aussicht
Zu guter Letzt stärkten wir uns noch einmal mit richtig leckerem europäischem Essen, Fisch mit einer Mayonnaise Soße und Rosamarin Kartoffeln. Und um 21h abends traten wir die 8stündige Rückreise (um die 400km) nach Kampala in einem Bus an. Max schlief die meiste Zeit, während ich mir ein wenig Sorgen über die Fahrkünste des Busfahrers machte. Aber wir erreichten Kampala gesund um 5:10h am Morgen. Das stellte uns vor die nächste Frage, wie wir um diese Uhrzeit sicher nach Hause kommen würden, denn Bodas (Motorradtaxis) kamen nicht in Frage, denn es hatte die ganze Nacht über sehr geregnet. Also gingen wir zum Matatou Park, wo unser Taxi auch schon bereit stand, nur der Fahrer schlief noch im Minibus. Wir wollten kurz frühstücken gehen, doch es hatte noch nichts geöffnet, nur in einem Local Restaurant waren schon 2Köche anwesend, die uns ihre Teigwaren vom Vortag anboten. In der Zwischenzeit war der Fahrer aufgewacht und er erklärte uns, dass er erst um 6.30h starten würde. Wir boten ihm knapp 5€ damit er uns nachhause fahren würde, das Angebot nahm er gerne an und somit erreichten wir Ssebo Green (mein altes Zuhause) mit einem Minibus, in dem nur 2Gäste saßen,  gegen 6:00h. Dort angekommen trafen wir auf Benji und Friedeman, die die Nacht durchgezockt hatten und wir erzählten ihnen unsere Ereignisse der Reise. Gegen 7Uhr morgens sahen wir dann noch den wunderschönen Sonnenaufgang.

Danach fuhr ich nachhause und schlief mich bis zum Nachmittag erst einmal richtig aus.









1 Kommentar:

  1. Hallo Svenja,

    ich bin ab Februar drei Monate in Uganda, und da du dich dort ja jetzt auskennst, dachte ich, ich könnte dir vllt ein paar Fragen stellen. Magst du mir deine E-Mail-Adresse geben?

    Das wär wirklich super! Liebe Grüße,

    Christina

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