Freitag, 26. März 2010

Was mich in meinem Projekt bewegt


Wie man hier in Uganda mit Kindern umgeht, unterscheidet sich schon sehr von Deutschland. Eine Frau bekommt hier im Durchschnitt 7Kinder (u.a. abhängig vom Bildungsstand, im Gegensatz zu Deutschland, wo sich der Durchschnitt auf 1,7 Kinder pro Frau beläuft.
Hier ist auch nicht ungewöhnlich, dass eine Frau Kinder bekommt, die sie eigentlich gar nicht ernähren kann, denn  die Aufklärung über Verhütung ist oft mangelhaft oder man kann sich diese nicht leisten. So kam es, dass im Februar unterernährte Zwillinge ins Babies Home kamen. Ein Junge, Kato, und ein Mädchen, Babirie, von ungefähr 9Monaten. (Zwillinge heißen hier immer gleich, Jungs: Wasua und Kato, Mädchen: Babirie und Nakatu.)Doch nicht nur, dass sie unterernährt waren, nein, das Mädchen hatte auch schwere Verbrennungen am Rücken. Die Mütter im Babies Home vermuteten, dass die leibliche Mutter versucht hatte, die Kinder zu verbrennen, weil sie die beiden wohl nicht ernähren konnte.  Dem Gesundheitszustand der beiden entsprechend wurden sie ins Krankenhaus gebracht. Leider starb das Mädchen 4Tage später, der Junge kam nach einem 4wöchigen Krankenhausaufenthalt wieder zu uns ins Babies Home. Er ist jetzt wohlauf, doch die Unterernährung hat deutlich ihre Spuren hinterlassen. Der Haarwuchs ist dementsprechend geschädigt und er kriegt täglich eine Zusatzmilch mit speziellen Vitaminen um dem entgegenzuwirken.
In dem gleichen Monat kam noch ein weiterer unterernährter, 5Monate alter Junge zu uns. Dieser musste nur eine Woche im Krankenhaus behandelt werden. Mittlerweile hat er schon eine holländische Adoptivfamilie gefunden.
Außerdem wurde ein Kind von der Polizei zu uns gebracht, welches aufgrund seines Geschlechts ausgesetzt wurde. Das Geschlecht war nicht so genau definierbar, es war ein Zwitter. Es ist schon in Deutschland für eine Frau schwer einen Zwitter zu gebären, doch hier bedeutet es, dass die Frau von Gott bestraft wurde. Also hätte die leibliche Mutter wohl kein leichtes Leben mehr hier führen können. Selbst bei uns im Babies Home brachte dieses Kind viel Unruhe. Keiner von uns hatte jemals so etwas gesehen. Das Kind hatte einen Penis mit einem Hoden, aber dafür keinen richtigen Darmausgang, an dieser Stelle war eine nicht vollständig entwickelte Vagina. Schon bald war klar, dass das Baby operiert werden muss, so wäre es nicht überlebensfähig. Somit liegt es seit Ende Februar im Krankenhaus, bislang war es noch nicht stabil genug für eine Operation. Wir hoffen das Beste.

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