Freitag, 26. März 2010

Goulu- eine Stadt im Norden

Nachdem das Zwischenseminar am Donnerstag, dem 28. Januar beendet war, entschlossen Benjamin, Max und ich uns dazu den Lukas, ein Freiwilliger vom DED, zu besuchen.

Also machten wir am Freitagmorgen mit einem Reisebus auf den 8stündigen Weg für ca. 300km. Die Fahrt war sehr anstrengend, denn die Straße wurde neu gemacht, das heißt jede Menge Speed Humps zur Geschwindigkeitsreduzierung. Außerdem ist es im Norden unerträglich heiß, das heißt ich habe die Fahrt über die ganze Zeit sehr geschwitzt. Und durch den Fahrtwind habe ich es auch geschafft mir eine Blasenentzündung in Afrika einzuhandeln- das war eher ein negativer Nebeneffekt für die Reise, doch zum Glück hatte ich Medikamente. Das hieß also für mich einen ruhigen Freitagabend zu verbringen und wir kochten zusammen.
Lukas wohnt dort ein wenig außerhalb von Goulu (40min. Fußweg)auf einem Gelände, wo unter anderem behinderte Menschen untergebracht sind. Dort baut er einen Holzspielplatz für die Kinder. Bei Lukas angekommen, lernten wir auch seinen Mitbewohner Richard(27) kennen, ein ehemaliger GI (er arbeitete für die Armee)aus Amerika. Das war eine sehr nette Bekanntschaft, denn er erzählte uns die ganze Zeit über Geschichten aus seinem Leben, wo er schon überall war und was er schon so gesehen hatte. Außerdem lernte er uns auch amerikanische Trinkspiele, bei denen ich jedoch nicht mitgemacht habe aufgrund meiner Blasenentzündung.
Am Samstagvormittag beschlossen wir ein wenig durch Goulu zu schlendern, doch schon bald brauchten wir jede Mange Trinkwasser, denn es war viel zu heiß. Goulu ist nicht groß und hat nur einen Markt, wo wir die Lebensmittel für das Kochen kauften. Doch dabei mussten wir feststellen, dass alles sehr viel teurer ist, weil man in Goulu kein Gemüse wgen der Trockenheit anbauen kann. Somit gab es dort weder Fleisch noch Käse, „Das ist alles grad auf dem Weg von Kampala aus, die Ware kommt erst morgen an!“, also war unser Essen mal wieder vegetarisch. Aber das kennen wir hier ja schon. Gegen Abend verbrachten wir wieder Zeit mit Richard und gingen in einen Club. Doch es war wie immer schlechte Musik und wir mussten am nächsten Tag früh raus, da wir am Montag wieder wegen der Arbeit in Kampala sein mussten.
So begann der Sonntagmorgen gegen 8.00h und wir machten uns auf den Weg in die Stadt zuerst zum frühstücken und dann auf die Suche nach dem Bus. Wir waren um 11.00h am Buspark und es hieß der Bus müsste jeden Moment aus dem Sudan kommen. Jaja….. Wir warteten und warteten und die Menschenmenge, die in diesen Bus wollte wurde immer größer, denn am Montag, den 1. Februar begann wieder die Schule nach einem Monat Ferien. Das hieß es gab viele Schüler, die von ihrer Familie wieder zurück nach Kampala zur Schule mussten. Als dann endlich der Bus gegen 13h ankam, fingen alle an um ihr Leben zu rennen. Binnen Sekunden war eine Menschenansammlung um den Bus, da der Fahrer die Tickets aus einem Fenster heraus verkaufte. Dabei wurde keine Rücksicht auf irgendjemanden genommen, die Frauen mit Kindern gaben als erste auf noch in den Bus zu gelangen. Zum Glück hatten wir Max dabei, der über 1,90m groß ist, doch auch das hat nicht geholfen, wir kamen einfach nicht an Tickets. In der Zwischenzeit begannen schon manche Leute sich gegenseitig über die Fenster in den Bus zu heben, um sicher einen Sitzplatz zu haben. Endlich wurden die Türen geöffnet, doch da wollten über 100Menschen in einen Bus mit 50Sitzplätzen. Max drängelte sich bis zur Tür vor, blockierte sie, indem er ein Bein reinstellte und es war dann meine Aufgabe mit 2Treckingrucksäcken über Max Bein drüberzusteigen und in den Bus zu gelangen. Mit derselben Prozedur schaffte es auch Benjamin in den Bus. Doch da gab es schon keine Sitzplätze mehr, alles war mit Taschen für jemanden anderen reserviert. Ich schob genau die Taschen beiseite und setzte mich hin, während mir böse Blicke zugeworfen wurden. Benjamin bekam den Sitzplatz von 2Kindern, indem er sie auf den Schoß nahm, bezahlt wurde dann also doch während der Fahrt. Es war, wie sich herausstellte, der letzte Bus der an dem Tag nach Kampala fuhr, die weiteren 50 Menschen mussten wohl auf den nächsten Tag warten. Glück gehabt.
Fotos muss ich mir noch vom Benjamin holen.

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